Die Möglichkeiten zum digitalen Arbeiten mit der ZUM sind sehr vielfältig. Bisher sind in dieser Reihe folgende Beiträge erschienen:

  1. einem Lernpfad folgen
  2. kollaborativ Texte erstellen
  3. den Boden erforschen
  4. Irland mit einer Webquest kennen lernen
  5. interaktive Übungen im Unterricht einsetzen
  6. interaktive Übungen erstellen

Obwohl wir eigentlich mit jedem Beitrag aus dieser Reihe an der #Blogparade zu zeitgemäßem Lernen von Bob Blume teil nehmen könnten, habe ich mich für diesen hier entschieden, weil ich diesmal konkrete Einsatzbeispiele zeige.

In der ZUM können nicht nur interaktive Übungen erstellt und eingebunden werden, sondern auch ganze Unterrichtsreihen begleitet werden. Dafür haben wir das Projektwiki erstellt. Es ermöglicht Lehrer*innen, die Schüler*innen ihre Ergebnisse und Lernprozesse dokumentieren zu lassen. Diese Möglichkeiten bestehen natürlich auch für Hochschuldozent*innen oder für die außerschulische Bildung. Das Projektwiki hat dabei keine Einschränkung, auch wenn in den Hilfeseiten meist von „Lehrern“ gesprochen wird. (Ein weiterer Blogpost zum Start des neuen Projektwiki)

Wie kann ich mitmachen?

Das Projektwiki zeigt auf der Hilfeseite für Lehrer*innen, welche Schritte notwendig sind, um darin zu arbeiten:

  1. Anmeldung
  2. die grundsätzlichen Regeln sollten gelesen und deren Kenntnis unterschrieben werden. Danach bekommen die Kolleg*innen Admin-Rechte und können ihre Projektteilnehmer*innen selbstständig anmelden.
  3. Kennenlernen der Grundlagen der Bearbeitung von Wikiseiten (darin steht auch die Konvention, dass alle eigenen Projektseiten auf Unterseiten der Projektstartseite stehen sollen. Das geht recht einfach, ist aber aktuell der Hauptgrund für Nacharbeiten der ehrenamtlichen Helfer. Projektstartseite/Projektunterseite -> dadurch entsteht außerdem ein Rücksprunglink auf die Projektstartseite.
  4. Kennenlernen der Grundlagen von Urheberrecht und Creative Commons
  5. Anmeldung der Schüler*innen und Student*innen
  6. Betreuung der Schüler*innen, Student*innen und Kolleg*innen

Wie bereits erwähnt: das Projektwiki wird ehrenamtlich, hauptsächlich von Maria Eirich und Andrea Schellmann betreut. Sie helfen gern bei Fragen, allerdings ist auch ihre Zeit begrenzt, sodass es sehr ratsam ist, die vorher genannten sechs Punkte gründlich zu lesen. 

Nun möchte ich noch einige Projekte vorstellen, wie man das Projektwiki nutzen kann:

Beispiel 1: Kernenergie

Die Klasse 9e des Gymnasiums Trittau beschäftigt sich mit Kernanergie und Radioaktivität. Sie arbeiteten dabei nicht nur an den physikalischen Grundlagen sondern auch an der politischen Dimension. 

Beispiel 2: Digitale Werkzeuge in der Schule

Dieses Seminar wurde für Studierende im Master of Education (Gym/Ges) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster konzipiert, die dieses Seminar im Rahmen ihrer fachdidaktischen Ausbildung im Fach Mathematik besuchen können. Es wurde erstmalig im Wintersemester 2017/18 von Elena Jedtke und Lena Frenken angeboten.

Digitale Werkzeuge in der Schule (= DiWerS) ist ein Seminar

  • mit hohem Praxisgehalt.
  • zur Förderung der Diagnosekompetenz.
  • das Möglichkeiten zur individuellen Förderung durch den Einsatz digitaler Werkzeuge aufzeigt.
  • in dem theoretische Grundlagen über Diagnose, Heterogenität und Aufgabengestaltung erarbeitet werden.
  • in dem in Gruppen digitale Materialien entwickelt werden, die Schülerinnen und Schülern wechselnde mathematische Inhalte näher bringen.
  • mit enger Verzahnung von theoretisch fachdidaktischem Wissen und schulpraktischer Erfahrung.

 

Beispiel 3: Wikiprojekt Klima

Die Klassen 8a und 8b recherchieren zu verschiedenen Themen rund um das Klima, z.B. über Permafrostböden, Entwicklung der Windkraft in den letzten Jahren oder zu Naturkatsstrophen durch Klimaerwärmung. Ihre Ergebnisse finden sich auf den jeweiligen Schüler*innenseiten. Die Schüler*innen arbeiten dabei mit Pseudonymen – was generell ratsam bei der Wikiarbeit ist. 

 

Betreuung der Projekte / Vorteile

Natürlich muss ein Wikiprojekt betreut werden durch die Lehrkraft. Es empfiehlt sich im Projektzeitraum täglich die letzten Änderungen zu verfolgen – und bei eigenen Schüler*innen diese konkret anzuschauen. Das kann vom heimischen Sofa aus passieren. Bei Verstößen gegen die Regeln sollte die Betreuungsperson schnell handeln und a) die Seite löschen und b) mit dem jeweiligen Autor sprechen. Normalerweise finden sich die Schüler*innen recht schnell zurecht. Wenn man etwas Zeit in die Vorbereitung der Wikiarbeit investiert, bleiben viele Fehler auch aus. Solch eine Vorbereitung könnte folgendermaßen aussehen: Was ist ein Wiki und wie funktioniert es (z.B. in Form eines Tafel-Wikis, Idee von Christan Spannagel)? Welche Regeln gelten darin (Urheberrecht, Unterseiten) und wie kann ich schreiben? (eine allgemeine Spielwiese für das Projekt öffnen). 

Neben der systematischen Organisation von Wissen erlernen die Schüler*innen auch, was es bedeutet öffentlich zu schreiben. Sie recherchieren oder fassen Unterrichtsmaterialien zusammen und erstellen somit ein neues Dokument, was ihren Lernprozess wiederspiegelt. Das kann, aber muss nicht zwingend, für andere nützlich sein. 

Bevor das neue Projektwiki Anfang 2019 mit neuer Software und visuellem Editor gestartet ist, gab es bereits das Vorgängerwiki. Auch dieses ist eine reiche Fundgrube für Ideen, wie mit Schüler*innen im Wiki gearbeitet werden kann.

Mit diesem Beitrag stellen wir uns wie gesagt zu Bob Blumes Blogparade #Lernparade „Zeitgemäßes Lernen“ dazu, denn dieser Beitrag ist schon sehr konkret ;).

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert