Vom 15. bis 17. April fand in Leipzig das Educamp statt. Das Educamp war mein drittes, nach Ilmenau und Stuttgart. Es war mein xtes Barcamp.

Die Location in Leipzig war sehr schön – wobei ich wirklich nur den Samstag, also nur den offiziellen Teil besucht habe. Die Veranstaltungen fanden zum Teil in der Zentralbibliothek und zum anderen Teil im Institut für Geisteswissenschaften direkt gegenüber statt. Ich muss zugeben, trotz dass ich drei Jahre in Leipzig gelebt habe und dort auch mein Referendariat gemacht habe, war ich noch nie in diesen zwei Gebäuden. Sehr eindrucksvoll waren sie jedenfalls. Das Finden der Räume war nicht ganz so einfach, da vor allem das Institut natürlich seine eigenen Abkürzungen und Systematiken pflegt.

Gegenüber den anderen beiden Educamps, die ich besuchte, war das in Leipzig weniger durchgestylt und insgesamt graswurzeliger. Das fand ich persönlich sympathischer. Gleich zu Beginn durfte jeder im Foyer des Instituts selbst kreativ werden und sich aus den an Unis im Überfluss vorhandenen kostenlosen Postkarten ein Namensschild basteln.

Anschließend ging es zur Begrüßung, Vorstellungsrunde und Sessionplanung in einen großen Saal der Bibliothek. Kristin Narr führte souverän durch die anstehenden Programmpunkte. Auch ich konnte schlecht schätzen, ob die anvisierten 90 Teilnehmer auch wirklich da waren. Es gab jedenfalls sehr viele Sessionangebote und ich habe mich gefühlt bei 20 Sessionvorstellungen gemeldet, weil sie alle interessant klangen. Letztlich kann man sich nicht zerteilen und muss immer eine Auswahl treffen. Das finde ich immer wieder am blödesten an Barcamps. 😉

Ich habe eine Session zum Thema OER mit und ohne Geld angeboten. Es waren einige interessante Sessions parallel, die ich selbst gern besucht hätte. Meine Session war sehr überschaubar, wir waren zu viert. Ich wollte eine Diskussionsrunde mit Erfahrungsberichten starten. Die anderen Teilnehmerinnen waren alle aus unterschiedlichen Kontexten mit verschiedenen Erfahrungen. Das war sehr spannend. Gemeinsam stellten wir fest, dass OER aus reinem Idealismus und ganz ohne Geld nicht geht. Auch die ZUM hat beispielsweise den technischen Support professionalisiert und an Idea Sketch ausgelagert. Zur Finanzierung nutzen wir Werbung und Spenden. Andere Ideen, die angesprochen wurden, Geld zu bekommen: Förderung durch EU (Erasmus plus) und BMBF, außerdem durch Spendenaufrufe auf Startnext etc. oder Wirtschaftsförderung. Strukturen im OER-Bereich gibt es keine, jeder wurschtelt so vor sich hin. So war zumindest auch nach der Session mein Eindruck.

Was ich sonst noch besucht habe, steht ausführlicher in meinem anderen Blog

Für mich war es ein sehr schönes und entspanntes Educamp. Ich habe viele bekannte Gesichter getroffen, unter anderem das ZUM-Mitglied Christiane Schicke. Auffällig für mich war, dass recht wenig drumherum dokumentiert wurde. Gerade jetzt in der Nachbearbeitung bestätigt sich meine schon beim Educamp aufgestellte These: in den Etherpads wird zwar geschrieben, es wird ein wenig getwittert, aber kaum Fotos gemacht und gepostet. (Oder ich bin auf den falschen Plattformen.) Bei Flickr gibt es genau 2 Fotos, die mit #ecle16 getaggt sind. Bei Instagram gibt es immerhin 38 Fotos. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass bei anderen Educamps mehr fotografiert wurde. Bei Twitter gibt es auch ein paar Tweets, aber auch weniger als bei den letzten (hat darüber jemand Statistiken?) Educamps. Und Snapchat. Wie geht es denn den Nicht-Teilnehmern: kam genug vom #ecle16 nach außen?

Wegen des Korrekturstapels auf meinem Schreibtisch konnte ich leider nur einen Tag bleiben und auch keines der Rahmenprogrammpunkte besuchen. Das fand ich sehr schade, denn das Orga-Team hatte neben dem super organisierten Educamp noch einiges auf die Beine gestellt. 

Ein großer Dank an die Helden der Orga, beim Educamp Leipzig. War ganz groß. #ecle16 pic.twitter.com/slvc02THnn

— ralf h. schlotter (@rhs_1) 17. April 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert